QUEERFEINDLICHER ÜBERGRIFF AUF SPRECHER_IN VON SCHLAU NRW IN SIEGEN

Pressemitteilung Schwules Netzwerk NRW vom 08. September 2020

QUEERFEINDLICHER ÜBERGRIFF AUF SPRECHER_IN VON SCHLAU NRW IN SIEGEN: ANTIDISKRIMINIERUNGSARBEIT IST GEWALTPRÄVENTION

„Ein Mitglied des Sprecher_innenteams von SCHLAU NRW wurde am Freitag, den 4.9., Opfer eines queerfeindlichen Übergriffs. Eine Gruppe von Jugendlichen hatte ihn_sie zunächst verbal angegriffen und mit schwulenfeindlichen Schimpfwörtern beleidigt. Als der_die Betroffene darauf reagierte, wurde er_sie körperlich attackiert und niedergeschlagen. SCHLAU NRW und der Trägerverein Schwules Netzwerk NRW verurteilen diesen gewalttätigen Übergriff scharf. Die folgende Pressemitteilung haben SCHLAU NRW und das Schwule Netzwerk gemeinsam herausgegeben:

„Der Vorfall steht stellvertretend für Gewalterfahrungen, die viele queere Menschen in NRW machen,“ so Atti Schmülling, Sprecher_in bei SCHLAU NRW. „Niemand darf für ihre_seine Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung diskriminiert oder angegriffen werden. Auch weil Übergriffe wie dieser passieren, ist unsere Aufklärungs- und Bildungsarbeit so wichtig.“ SCHLAU NRW bietet landesweit Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an und versteht sich als ein wichtiger Baustein für Gewaltprävention und Akzeptanz.

Wichtig sei darüber hinaus, dass Opfer von Gewalt kompetente und sensible Beratung erhielten, ergänzt Şefik_a Gümüş von der Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule & Trans* in NRW. Mit ihrer Aktion „Ich zeige das an!“ unterstützt die Stelle Opfer von queerfeindlicher Gewalt bei der Beratung zu einer polizeilichen Anzeige. Das sei allerdings nicht der einzige Weg für Betroffene: „Wir beraten LSBT*I*Q, die Gewalt oder Diskriminierung erfahren haben ganz unabhängig davon, ob sie eine Strafanzeige stellen möchten oder nicht,“ so Gümüş.

SCHLAU NRW Sprecher_in Schmülling sieht in dem Übergriff ein klares Zeichen für Handlungsbedarf vor Ort: „Natürlich fordern wir die Stadt Siegen auf, ein klares Zeichen für Vielfalt und gegen Gewalt zu setzen! Gewaltprävention, Empowerment, lsbtiq*-Beratungsstellen sowie Antidiskrimierungsarbeit müssen vor Ort konkret und entschlossen gestärkt werden. Damit Siegen für lsbtiq* ein sicherer und lebenswerter Ort ist!“ Dieser Handlungsbedarf bestehe im Übrigen nicht nur in Siegen, ergänzt Rebecca Knecht, stellvertretende Geschäftsführung des Schwulen Netzwerks. Der Vorfall fordere grundsätzlich alle Kommunen und Städte in NRW auf, die eigenen Strukturen und Maßnahmen für lsbtiq* zu stärken und nachhaltig aufzustellen.“

Die Fachstelle #MehrAlsQueer solidarisiert sich ausdrücklich mit allen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Aussehen, (vermeintliche) Herkunft und Glauben Gewalterfahrungen machen, und arbeiten aktiv daran, Prävention und Anlaufstellen zu stärken.

 

 

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